Handball, 2. Bundesliga, Frauen: SV Union Halle-Neustadt – VfL Waiblingen 34:22
Nichts zu holen gab es für die TIGERS im Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten SV Union Halle-Neustadt. Gegen deutlich angriffsstärkere Gastgeberinnen zog der VfL nach bereits schwacher erster Halbzeit (11:18) am Ende mit 22:36 Toren klar den Kürzeren. Etwas Hoffnung machte die Abwehrleistung der TIGERS in der ersten Viertelstunde nach der Pause. Völlig daneben ging jedoch das anschließende permanente 7:6-Überzahlspiel des VfL.
Schon früh zeigte sich, dass der VfL in Halle leer ausgehen würde. Der Waiblinger Angriff konnte auf die gut positionierte SV-Abwehr kaum Druck ausüben und brauchte über sieben Minuten bis zum ersten Torerfolg. Zudem war die Union-Torhüterin Lara Lepschi von Beginn an hellwach, zeigte viele starke Reflexe und parierte auch gleich den ersten Strafwurf der TIGERS. Die Wildcats zogen ihr erwartetes Tempospiel konsequent durch, stießen immer wieder in die allerdings auch sehr großen Abwehrlücken des VfL und bauten den Vorsprung über die Spielstände von 7:3, 10:5 und 14:6 zur klaren 18:11-Halbzeitführung aus. Zum Glück aus Waiblinger Sicht ließ der Gastgeber durch Unkonzentriertheiten sogar noch einige Chancen liegen, sonst wären die TIGERS schon zur Pause zweistellig im Rückstand gelegen.
Nach Wiederbeginn schienen sich die TIGER Girls zu fangen. Isabel Kattner verteidigte nun auf der vorgezogenen Position und brachte den Spielfluss von Halle-Neustadt ins Stocken. Vorne überzeugte Samira Brand mit ihren platzierten Schlagwürfen in den Winkel. Trotz der sehr unglücklichen Roten Karte gegen Isabel Toth (35. Minute) verkürzte der VfL nach dem zwischenzeitlichen 14:23-Rückstand bis zur 45. Minute auf sechs Tore (19:25).
Die SV-Trainerin Ines Seidler reagierte mit der Auszeit und rief ihr Team wieder zur Disziplin im Angriff auf. Doch das war insofern gar nicht nötig, denn die Schlussviertelstunde schenkten die Gäste her: Das permanente 7:6-Überzahlspiel mit zwei Kreisläuferinnen ging nach hinten los, und Halle-Neustadt erzielte mehr als ein halbes Dutzend Treffer ins Empty Goal des VfL, davon gleich zwei durch die SV-Keeperin Sará Suba. Die aus dem Waiblinger Württembergliga-Team aufgerückte und in der 48. Minute eingewechselte TIGERS-Torhüterin Evita Merlin konnte einem da schon leidtun, denn sie war mehr mit dem Rein- und Rauslaufen sowie die Bälle aus dem Netz holen beschäftigt, als im klassischen Einsatz zwischen den Pfosten. Ein Sonderlob durfte sich die ebenfalls aus der zweiten VfL- Mannschaft für die erkrankte Julia Herbst aufgerückte Linkshänderin Annika Walz abholen für ihre beiden sehenswerten Treffer von der Außenposition.
Am Ende setzte es doch noch eine sehr deutliche 22:36-Niederlage für die TIGERS, die auch nach dem Geschmack von Isabel Kattner im Kurzinterview nach dem Spiel zu hoch ausfiel. „Keine Frage, wir haben verdient verloren, da wir keinen Zugriff auf die SV-Angreiferinnen bekommen haben.“ Die Rote Karte gegen Isi Toth „ist sehr unglücklich, aber sicherlich nicht spielentscheidend gewesen“, so Kattner weiter. „Das wir dann noch so deutlich verlieren, ist schade. Wir haben auf jeden Fall noch einiges zu tun im Training.“
SV Union Halle-Neustadt: Sará Suba (2), Lara Lepschi; Viktoria Marksteiner, Madeleine Östlund, Tina Wagenlader (2), Jenny Illge, Emma Hertha (6), Lea Gruber (5), Tabea Wipper, Lilli Röpcke (2), Cara Reuthal (7/1), Laura Penzes (1), Ilona Kieffer (4), Hannah Wilke, Lucy Strauchmann (7).
VfL Waiblingen: Antonia Thurner (1), Evita Merlin; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (3), Lena Siebert (1), Belen Gettwart (1), Isabel Kattner, Samira Brand (5/2), Annika Walz (2), Kimberly Gisa (3), Maxime Luber (1), Laura Nagy (2), Friederike Jacobi von Wangelin, Maren Keil (3).
Bericht: Frank Moser