TIGER Girls nach der Halbzeit wie entfesselt: 28:25-Heimsieg gegen den Erstligaabsteiger Solingen-Gräfrath!

Mit einer bärenstarken Leistung im zweiten Durchgang drehten die TIGER Girls in ihrem ersten Heimspiel der neuen Saison die Partie gegen den HSV Solingen-Gräfrath. Mehr als 400 begeisterte Waiblinger Anhänger umjubelten am Ende den verdienten 28:25-Erfolg der TIGERS über den Erstligaabsteiger. Das junge runderneuerte Waiblinger Team zeigte nach dem zwischenzeitlichen 5:11-Rückstand mit einer herausragenden kämpferischen Moral, welches Potenzial in ihr steckt.

Dass zum Schlusspfiff die TIGERS den Sieg einfahren sollten, war nach den ersten zwanzig Minuten noch keineswegs abzusehen. Denn der VfL-Angriff wirkte bis dahin sehr zögerlich, drucklos und gehemmt. Der HSV Solingen-Gräfrath brauchte zwar auch fast zehn Minuten Anlaufzeit, um ins Spiel zu finden. Doch angeführt von ihrer Halblinksspielerin Paulina Uscinowicz setzten sich die Gäste innerhalb weiterer zehn Minuten vom 3:2-Zwischenstand zur klaren 9:3-Führung ab. Zu diesem Zeitpunkt mussten die Waiblinger Anhänger mit einem sehr tristen Heimspielauftakt rechnen. Hoffnung für die TIGERS keimte erst wieder nach der Einwechslung von Isabel Toth und der Beorderung von Lotta Gerstweiler in die Offensive auf. Mit viel Energie und Durchsetzungswillen netzte Isi Toth drei Mal in Folge ein und verkürzte auf 8:11. Danach unterliefen den TIGERS zwar wieder einige leichte Ballverluste. Doch mit dem 10:13-Halbzeitrückstand war der VfL wieder in einer aussichtsreicheren Ausgangsposition für den zweiten Durchgang.

Mit einer ganz anderen Körpersprache und deutlich mehr Zug zum Tor kehrten die TIGERS nach der Pause aufs Feld zurück. Das ganze Team zeigte nun einen unbändigen Einsatzwillen. Exemplarisch dafür die TIGERS-Linkshänderin Julia Herbst, die durch zwei schnelle Treffer den Anschlusstreffer für den VfL erzielte, bevor Maxime Luber von der anderen Seite nur zwei Minuten und zwölf Sekunden nach Wiederbeginn sogar zum Ausgleich traf. Der TIGERS-Trainer Kai Freese hatte in der Halbzeitkabine offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Jedenfalls zeigte sein Team nun ein völlig anderes Gesicht. Mit dem großen kämpferischen Einsatz in Angriff und Abwehr kaufte das VfL-Team den Gästen zunehmend den Schneid ab. Es dauerte zwar noch bis zur 38. Minute, bevor Lotta Gerstweiler mit einem weiteren Kracher aus dem Rückraum für die erste Waiblinger Führung in der Partie sorgte (15:14). Doch das Momentum hatte auf die Seite der TIGERS gedreht. Auf der Rückraum-Mitte-Position zog Belen Gettwart unermüdlich die Fäden, in der Abwehr bekamen die TIGERS die HSV-Toptorschützin Paulina Uscinowicz immer besser in Griff. Zudem lief die Waiblinger Keeperin Sarah Nørregard Thomsen zur Höchstform auf, und auch die zweite VfL-Torhüterin Laura Waldenmaier sorgte mit einem gehaltenen Siebenmeter zum richtigen Zeitpunkt dafür, dass die Heimmannschaft im Vorteil blieb. Bis zum 19:21 (48. Minute) blieb der HSV noch dran, doch die nun wie entfesselt aufspielenden TIGER Girls waren nicht mehr von der Siegerstraße abzubringen. Kimberly Gisa, die nach ihrer Verletzungspause erst wieder ins Team zurückgekehrt war, traf zum 22:19 und 23:20 für den VfL, und spätestens mit dem Treffer von Julia Herbst zum 27:22 drei Minuten vor dem Schlusspfiff war die Entscheidung vor dem nun stehend applaudierenden Waiblinger Publikum gefallen.

„Ich bin fix und fertig“, war die erste Reaktion des glücklichen VfL-Trainers Kai Freese nach diesem sehr intensiven Spiel, um später zu ergänzen: „Wir haben schon in der Vorbereitung und den ersten beiden Spielen angedeutet, welches Potenzial im Team steckt. Nach der Halbzeit ist dann der Knoten geplatzt.“  Tastsächlich hat in den entscheidenden Momenten nahezu alles beim VfL geklappt, angefangen von den Torhüterleistungen über die starke Abwehr bis hin zu dem unbändigen Durchsetzungswillen in der Offensive. „Solch ein Spiel gegen einen Erstligaabsteiger nach sechs Toren Rückstand noch in der Art und Weise zu drehen, bringt uns natürlich Sicherheit und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgabe“, so Freese abschließend.

VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Laura Waldenmaier; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (5), Lena Siebert, Belen Gettwart (3/1), Isabel Kattner (1), Samira Brand, Lotta Gerstweiler (6), Kimberly Gisa (2), Laura Nagy (1), Julia Herbst (6), Maxime Luber (2), Friederike Jacobi von Wangelin, Maren Keil (2).

HSV Solingen-Gräfrath: Katja Grewe, Liv-Stine Eckardt; Carina Senel (4), Patricia Nikolic (1), Ronja Bühler (5), Jessie van de Ruit (2), Emma Schwitzer, Lara Karathanassis (3/3), Cassandra Nanfack, Mia Bornmüter, Merit Müller (3), Melina Fabisch, Zoe Stens, Martina Hoh, Vanessa Brandt (1), Paulina Uscinowicz (6/3).

Bericht: Frank Moser
Bilder: Heiko Potthoff | starkebilder.de