Handball, 2. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – TuS Lintfort 32:26
Erst einmal etwas aufatmen können die TIGER Girls und ihre Anhänger: Mit dem wichtigen 32:26-Heimerfolg (15:10) über die TuS Lintfort beendete der VfL seine Serie von vier Spielen ohne Sieg und verschaffte sich wieder eine bessere Position im Kampf um den Klassenerhalt. Die TIGERS zeigten gegen Lintfort eine bessere Chancenverwertung, profitierten aber auch von der dünnen Spielerdecke der Gäste vom Niederrhein. Lintfort war mit nur acht Feldspielerinnen angereist und verlor zudem in der 25. Minute Fenna Muilenberg durch die Rote Karte.
Beide Teams fanden nur zäh in die Partie. Der VfL ließ im Angriff gleich zu Beginn gute Chancen aus, stand dafür aber in der Defensive stabil. Das 1:0 durch Michelle Breitbarth sollte daher auch die einzige Gästeführung in der Begegnung bleiben. Denn die TIGER Girls agierten variantenreicher und nach abgewehrten Bällen mit mehr Tempo nach vorne. Vor allem aber wurde die Chancenverwertung besser. Eine überragende erste Halbzeit legte dabei Magdalena Probst hin. Bis zum Pausenpfiff traf die TIGERS-Linksaußen gleich acht Mal ins gegnerische Gehäuse. Auf der Gegenseite war dafür Lintforts Top-Torschützin Prudence Kinlend von der VfL-Defensive kaum zu halten. Da Kinlend jedoch nahezu die Alleinunterhalterin im Angriff der Gäste gab, setzte sich der VfL zwischen der 9. und der 19. Minute vom 4:3 auf die 8:4-Führung ab. Durch den anschließenden Waiblinger Durchhänger verkürzten die Gäste zwar nochmals auf 7:9. Doch die Tigers fingen sich schnell wieder und holten sich die Vier-Tore-Führung zurück (12:8). Als in der 25. Minute das Lintforter Team Fenna Muilenberg durch die Rote Karte verlor, und die eingewechselte VfL-Keeperin Svenja Wunsch mit einem gehaltenen Strafwurf die 15:10-Pausenführung sicherte, sah es ganz gut für die TIGERS aus.
Umso mehr, als Vanessa Nagler 20 Sekunden nach Wiederbeginn zum 16:10 traf. Das dezimierte Gästeteam der TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein kämpfte jedoch vor allem in der Defensive stark und brachte den VfL auch immer wieder in Zeitspielnot. Doch bevor die Partie insgesamt zu kippen drohte, fanden die TIGERS die richtigen Antworten. Sei es mit den erfolgreichen Rückraumkrachern in letzter Sekunde von Matilda Ehlert und Laura Nagy, sei es durch die nervenstarke Vanessa Nagler, die drei Mal vom Siebenmeterpunkt eiskalt verwandelte. So hielt der VfL die Gäste immer um vier bis fünf Tore auf Abstand. Und als bei den tapferen TuS-Spielerinnen ab der 50. Minute merklich die Kräfte schwanden, sorgten die TIGERS mit den Treffern zum 31:23 für die endgültige Entscheidung und für großes Aufatmen im TIGER-Käfig Rundsporthalle.
Mit dem 32:26-Sieg verkürzten die TIGERS den Rückstand auf Lintfort und auf Bremen auf zwei Punkte. Weiter geht nun im jetzt noch engeren Kampf um die Plätze 9 bis 12 am nächsten Samstag mit dem Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05. Mit dem Sieg gegen Lintfort im Rücken könnten die TIGERS von dort durchaus etwas Zählbares mitbringen.
VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (7/3), Magdalena Probst (8/2), Sarah Illi, Matilda Ehlert (4), Samira Brand (2), Lara Beilschmied, Kimberly Gisa (2), Leonie Henkel (1), Laura Nagy (4/1), Maren Keil, Maxime Luber (2), Julia Herbst (2).
TuS Lintfort: Norah Kothen, Laura Graef; Michelle Breitbarth (4), Prudence Kinlend (10/1), Dana Gruner (2), Valentina Beodorski, Maxime Drent (6/2), Fenna Muilenburg, Jana Willing (3), Sophia Bücker (1).
Bericht: Frank Moser
Fotos: Heiko Potthoff