Handball, 2. Bundesliga, Frauen: HC Leipzig – VfL Waiblingen 25:27 / Neuzugang Laura Nagy trifft sechs Mal
Überraschungserfolg für unsere TIGER Girls in der 2. Bundesliga: Mit einem starken Auftritt und der konzentrierten Mannschaftsleistung gewann der VfL am Sonntagnachmittag beim HC Leipzig verdient mit 27:25 Toren (12:11). Im Team der TIGERS ragten vor allem Matilda Ehlert mit acht Torerfolgen sowie der kurzfristige Neuzugang Laura Nagy mit sechs Treffern heraus.
„Wir haben eine wahnsinnige Leistung gezeigt und klasse gekämpft“, gab der natürlich glückliche TIGERS-Trainer Hans Christensen in der Pressekonferenz nach dem Spielende zu Protokoll. „Und das, nachdem wir eine schwierige Woche hinter uns hatten.“
Schon nach wenigen Spielminuten zeigte sich, dass die TIGERS mit einer ganz anderen Einstellung und Körpersprache als noch im verlorenen Hinspiel (25:30) agierten: Kompakt und kampfstark in der Abwehr und ein geduldiger Spielaufbau in der Offensive. Der VfL trat trotz der Erfolgsbilanz des neuen HCL-Trainers Erik Töpfer, der seit seinem Amtsantritt aus neun Partien acht Erfolge holte, mutig und mit klarem Matchplan in Leipzig auf. Mit vielen Positionswechseln und der hohen Laufbereitschaft verschafften sich die TIGER Girls immer wieder gute Möglichkeiten aus dem Rückraum und über die Außenpositionen.
Nach fünfzehn Minuten führte der VfL mit 8:6, verpasste es aber anschließend durch einen vergebenen Strafwurf und weitere ausgelassene Chancen, sich stärker abzusetzen. Aber auch die Leipzigerinnen gaben nun durch überhastete Aktionen einige Male leichtfertig den Ball ab. Das Spiel wurde nach der fulminanten Anfangsviertelstunde nun zerfahrener. Die TIGERS blieben elf Minuten lang ohne Torerfolg und haderten auch mit der einen oder anderen Schiedsrichtentscheidung bei Zeitstrafen und Strafwürfen. So holte sich Leipzig erstmals nach dem 1:0 die Führung wieder zurück (9:8). TIGERS-Trainer Hans reagierte und wechselte Lara Nagy auf die halblinke Rückraumposition ein. Die 20-jährige Ungarin wurde erst unter der Woche durch das mit dem Erstligisten BSV Sachsen Zwickau ausgehandelten Doppelspielrecht kurzfristig für die TIGERS verpflichtet. Und die 1,90 Meter große Rechtshänderin führte sich mit gleich drei Treffern bis zur Pause glänzend ein und verhalf dem VfL wieder in die Spur. Samira Brand warf mit ihrem Knaller in den Winkel die TIGERS mit dem Schlusspfiff zur 12:11-Halbzeitführung.
Auch der zweite Durchgang bot sehr guten Zweitliga-Frauenhandball und Spannung bis zum Ende. Waiblingen spielte weiterhin sehr geduldig, diszipliniert und variantenreich. Doch trotz der bärenstarken Mannschaftsleistung mit einer überragenden Matilda Ehlert im TIGERS-Rückraum, gelang den Leipzigerinnen bis zur. 43. Minute (19:19) immer wieder der Ausgleich. Die Befürchtungen auf Waiblinger Seite, dass den TIGERS in der Schlussphase aufgrund der deutlich dünneren Spielerdecke die Kräfte ausgehen, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil: Hans Christensen nahm eine Viertelstunde vor dem Ende die zweite Auszeit, stellte sein Team nochmals ein und schickte Laura Nagy wieder zurück aufs Spielfeld. Für die Tore zur ersten Drei-Tore-Führung in der Partie (22:19) nach gut 49 Minuten sorgten jedoch ihre TIGERS-Mannschaftskolleginnen Maxime Luber, Leonie Henkel und Matilda Ehlert. Die Entscheidung war dies längst noch nicht, denn der HC rückte immer wieder auf ein Tor heran. Erst als Laura Nagy reaktionsschnell einen Abpraller zum 26:24 verwertete und wenig später von Halbrechts und gegen die Wurfhand zum 27:25 traf, war der Waiblinger Überraschungserfolg in Leipzig perfekt!
Mit diesem Sieg im Rücken dürfen sich die TIGERS und ihre Anhänger nun auf das Lokalderby am nächsten Freitag (16. Februar) gegen den Tabellenführer Frisch Auf Göppingen freuen. Wie schon in Leipzig hat der VfL auch gegen Göppingen nichts zu verlieren. Anpfiff im TIGER-Käfig Rundsporthalle ist um 20 Uhr.
HC Leipzig: Elia Garcia Cannabate, Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (2), Lara Seidel (7/1), Julia Weise, Patricia Nikolic (1), Jennifer Hofmann, Emely Theilig (2), Alina Gaubatz (1), Hanna Ferber-Rahnhöfer (3), Jenny Illge (1), Sharleen Greschner (1), Joanna Granicka (7/3), Marlene Tucholke.
VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (1/1), Magdalena Probst, Annika Walz, Matilda Ehlert (8), Samira Brand (2), Kimberly Gisa (1), Leonie Henkel (3), Laura Nagy (6), Maxime Luber (3), Lea Griesser (1), Julia Herbst (2).
Bericht: Frank Moser