1. Handball-Bundesliga, Frauen: BSV Sachsen Zwickau – VfL Waiblingen 27:25
Es fehlte nicht viel für die Tiger Girls zum zweiten Saisonsieg im letzten Spiel in der 1. Bundesliga. Doch am Ende musste sich der VfL beim BSV Sachsen Zwickau noch knapp mit 25:27 (16:15) geschlagen geben. Dennoch verabschiedete sich der Absteiger mit einer engagierten Leistung aus der 1. Liga. Dem Gastgeber indes nutzte der Sieg auch nichts mehr – die Sächsinnen müssen als Vorletzter in die beiden Relegationsspiele gegen den Vizemeister der 2. Bundesliga, Frisch Auf Göppingen. Denn die Sport-Union Neckarsulm, der neue Verein des scheidenden Tigers-Trainers Thomas Zeitz, gewann sein letztes Spiel bei der SV Union Halle-Neustadt mit 30:24 und sicherte sich den direkten Klassenerhalt.
Zwickau war in der Anfangsphase die Anspannung und Nervosität anzumerken. Aber auch der VfL benötigte einige Anlaufzeit. So dauerte es zweieinhalb Minuten bis zum ersten Treffer der Partie durch Tiger Girl Mati Ehlert. Dann nahm die Partie jedoch deutlich an Fahrt auf. Bis zum 10:10 (19. Minute) wechselte die Führung mehrmals, ehe die Gastgeberinnen einige technische Fehler und Fehlwürfe des VfL für einen Zwischenspurt zur 14:10-Führung nutzten. Doch der Vorsprung gab Zwickau keine Sicherheit, im Gegenteil: nun unterliefen dem BSV eine Reihe von Ballverlusten, die der mit nur neun einsatzfähigen Feldspielerinnen angereiste VfL sehr effizient nutzte. Mit einem 6:0-Tore-Lauf drehten die Tiger Girls das Ergebnis auf 16:14, bevor Erna Hrvatin per Strafwurf mit der Halbzeitsirene noch den Anschlusstreffer erzielte.
Den besseren Start in den zweiten Durchgang hatte dann wieder der Gastgeber. Den Waiblingerinnen drohte erneut ein Spielverlauf wie so häufig in dieser Saison, denn Zwickau zog innerhalb von neun Minuten auf 21:17 davon. Auch nach 43 Minuten hatte der Vier-Tore-Vorsprung des BSV weiterhin Bestand (23:19), doch die Tigers-Rumpftruppe kämpfte sich erneut zurück. Hinten machte Torfrau Celina Meißner mit guten Reflexen einige Zwickauer Würfe weg, vorne sorgten Julia Herbst, Samira Brand, Mati Ehlert und Rabea Pollakowksi mit vier Treffern in Folge für den 23:23-Ausgleich. Dann hielt die eingewechselte Branka Zec in ihrem letzten Spiel ihrer langen Karriere auch noch einen Strafwurf, und Emma Hertha und Pollakowski brachten die Tigers nach knapp 54 Minuten sogar wieder in Führung (25:24). Der zweite Saisonsieg war in greifbarer Nähe. Doch in den Schlussminuten fehlten dem VfL dann die Kräfte und das Quäntchen Glück. Zwickau drehte mit drei Treffern die Partie erneut und gewann knapp mit 27:25. Schade für die Tigers, die für ihren engagierten und vorerst letzten Auftritt in der 1. Bundesliga zumindest einen Punkt verdient gehabt hätten.
BSV Sachsen Zwickau:
Charley Zenner, Nele Kurzke, Aud Ingrid Silseth;
Nora Jakobsson van Stam, Diana Magnusdottir (6), Juliane Peter, Ema Hrvatin (7/3), Jasmin Gierga (3), Natacha Buhl (1), Hannele Nilsson, Lea-Sophie Walkowiak (3), Alisa Pester (3), Finia Wolf, Anna Frankova (4/1), Rebeka Ertl, Laura Nagy.
VfL Waiblingen:
Branka Zec, Celina Meißner;
Vanessa Nagler (1), Magdalena Probst, Matilda Ehlert (4/1), Samira Brand (4), Caren Hammer, Emma Hertha (3), Kimberly Gisa (1), Vivien Jäger, Rabea Pollakowski (6/3), Julia Herbst (6).
Bericht: Frank Moser
Foto: Heiko Potthoff