1. Handball-Bundesliga, Frauen: Thüringer HC – VfL Waiblingen 32:24

Nach dem tristen Auftritt am vergangenen Samstag gegen Blomberg-Lippe musste für das Auswärtsspiel der Tiger Girls beim Tabellenzweiten Thüringer HC Schlimmtes befürchtet werden.
Doch mit einer tollen Einstellung und Leistung verdienten sich die Tiger Girls trotz der 24:32-Niederlage großen Respekt. War es vor der Halbzeit die disziplinierte Abwehrleistung, die den VfL auszeichnete, brillierten nach dem Seitenwechsel vor allem Mathilda Ehlert und Lena Klingler mit einem starken Auftritt in der Tigers-Offensive.

In der torarmen ersten Halbzeit tat sich die VfL-Offensive extrem schwer gegen die robuste und körperlich überlegene THC-Abwehr. Erst nach sieben Minuten erzielte Caren Hammer das erste Tor für Waiblingen. Doch auch die kompromisslose Tigers-Defensive machte mit hoher Disziplin dem THC das Leben extrem schwer. So blieb der VfL immer in Schlagdistanz, wie beim 4:5-Anschlusstreffer durch Rabea Pollakowski. Und hätten die Tigers gegen eine starke THC-Torhüterin Nicole Roth ihre Chancen konsequenter verwertet, wäre der Trefferabstand zum Pausenpfiff noch geringer ausgefallen. Aber auch das 7:11 aus Waiblinger Sicht war, unabhängig davon, wie sich der zweite Durchgang gestalten sollte, schon zu diesem Zeitpunkt ein Erfolg für den VfL.

Doch es kam noch besser, denn zum Wiederbeginn nahmen beide Angriffsreihen mächtig an Fahrt auf. Bei den Tiger Girls war das primär der Verdienst der eingewechselten Rückraumspielerinnen Mathilda Ehlert und Lena Klingler. Mati und Lena überwanden mit flinken Beinen, viel Zug zum Tor und platzierten Würfen immer wieder Abwehr und Torhüterin des THC. Am Ende zeichneten die beiden Youngster für die Hälfte der 24 Waiblinger Treffer verantwortlich.

Da jedoch die Waiblinger Defensive nicht mehr so engen Zugriff auf ihre Gegenspielerinnen wie noch im ersten Durchgang hatte, entwickelte sich ein rasantes und sehenswertes Erstligaspiel, in dem die Tiger Girls sogar noch bis zum 23:26-Anschlusstreffer durch Mati in der 54. Minute auf eine Sensation hoffen konnten. Erst in den Schlussminuten fiel der VfL noch etwas ab. Der THC kam so am Ende zum zahlenmäßig klaren 32:24-Sieg, der angesichts des couragierten Auftritts der Tiger Girls jedoch um drei, vier Tore zu hoch ausfiel. Allein schon an dem immer wieder energisch gestikulierenden, ansonsten eher ruhigen THC-Trainerfuchs Heribert Müller war abzulesen, dass sich der Tabellenzweite die Aufgabe wesentlich leichter vorgestellt hatte.

Jedenfalls machte der Auftritt der Tiger Girls wieder Mut, dass sich das Team von Thomas Zeitz in den verbleibenden Spielen gut verkauft und vielleicht noch den einen oder anderen Punkt holt.

Die nächste Chance darauf besteht am 25. März, wenn um 18:00 Uhr Bayer Leverkusen im Tiger-Käfig Rundsporthalle zu Gast ist.
Thüringer HC:

Laura Kuske, Irma Schjött, Nicole Roth;
Nikolina Lundgreen (3), Nathalie Hendrikse (5/3), Yuki Tanabe (1), Dominika Zachova (2), Sara Ronningen, Vilma Matthijs (1), Anika Niederwasser (2), Johanna Stockschläder (1), Kim Ott, Johanna Reichert (10), Jennifer Rode (7).

VfL Waiblingen:
Branka Zec, Celina Meißner;
Vanessa Nagler (1), Magdalena Probst (1), Matilda Ehlert (7/1), Lena Klingler (5), Samira Brand, Caren Hammer (1), Emma Hertha (1), Kimberly Gisa, Leonie Henkel (2), Vivien Jäger, Rabea Pollakowski (2), Julia Herbst (1), Lara Eckhardt (3).

Bericht: Frank Moser