1. Handball-Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – HSG Blomberg-Lippe 18:29
Nach der klaren Niederlage gegen die HSG Blomberg-Lippe sind die zuvor schon vagen Hoffnungen der Tiger Girls auf den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga auf ein Minimum gesunken. Gerade mal 18 erzielte Treffer kennzeichnen das Manko des VfL: Im Angriff fehlten erneut die Durchschlagskraft und die Ideen, die kompakte Gästeabwehr zu überwinden. Bereits zur Halbzeit (7:16) war die Partie zu Gunsten der HSG entschieden. Immerhin gelang es den Tiger Girls, den zweiten Durchgang einigermaßen ausgeglichen zu gestalten. Am Ende stand mit dem 18:29 dennoch wieder ein tristes Ergebnis auf der Anzeigetafel. Überragende Spielerin der Gäste war Laura Rüffieux mit 12 Toren.
Die Hoffnungen, dass die Tiger Girls ein ordentliches Spiel hinlegen und möglichst lange auf Augenhöhe mit ihren Gästen aus Lippe bleiben, waren schon nach wenigen Minuten dahin. Der VfL wirkte sehr verunsichert. Häufig wurde der Ball noch einmal weitergeleitet, statt mit klarem Willen und dem notwendigen Biss in die durchaus vorhandenen Lücken zu stoßen. Und wenn der Durchbruch mal gelang, scheiterten die Tiger Girls an HSG-Torhüterin Zoe Ludwig oder an den eigenen Nerven, wie bei den zwei vergebenen Strafwürfen. 1:6 lautete das für den VfL ernüchternde Zwischenergebnis in der 9. Minute. Nur einmal keimte auf Waiblinger Seite nochmals Hoffnung auf, als das Team mit einem 3:0-Lauf auf 6:9 verkürzten. Doch der Aufschwung entpuppte sich als Strohfeuer. Die letzten zehn Minuten dominierten wieder die Gäste gegen angriffsschwache Waiblingerinnen und zogen auf 16:7 davon.
Der zweite Durchgang verlief vom Ergebnis ausgeglichener. Das war aber aus Waiblinger Sicht schon der einzige Lichtblick des Abends. Der VfL schaffte es nicht, nach guten Aktionen und Torabschlüssen, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, die die Partie vielleicht doch noch mal hätte drehen können. Denn auf gute Aktionen folgten prompt wieder einfachste Ballverluste und vergebene Möglichkeiten. Ganz offensichtlich zehrt die Serie an hohen Niederlagen nun doch immer deutlicher am Nervenkostüm des VfL-Teams.
Der Tabellenvierte aus Ostwestfalen hatte die Partie völlig im Griff, ohne dabei in der zweiten Halbzeit selbst noch glänzen zu müssen. So war es auch für die knapp 500 Zuschauer in der Waiblinger Rundsporthalle eher handballerische Magerkost, die im zweiten Durchgang serviert wurde. HSG-Trainer Steffen Birkner und sein Team durften jedenfalls eine entspannte Heimfahrt mit dem absolut verdienten 29:18-Auswärtserfolg im Gepäck antreten.
Für die Tiger Girls ist zwar rechnerisch der Abstieg noch vermeidbar. Realistsich betrachtet, geht es in den verbleibenden neun Saisonspielen darum, sich trotz der belastenden Situation mit einer positiven Einstellung, mit Motivation und Kampfgeist zu präsentieren. Auch im Hinblick darauf, dass der Kader in der kommenden Saison weitgehend zusammenbleibt und mit dem dann neuen Waiblinger Trainer Aleksandar Knezevic wieder positiver Stimmung wird.
VfL Waiblingen:
Branka Zec, Celina Meißner;
Vanessa Nagler (3), Matilda Ehlert (1/1), Lena Klingler (1), Samira Brand, Caren Hammer, Emma Hertha (1), Kimberly Gisa (2), Leonie Henkel (4), Vivien Jäger (2), Rabea Pollakowski (1), Julia Herbst (1), Lara Eckhardt (2).
HSG Blomberg-Lippe
Zoe Ludwig, Melanie Veith;
Laura Rüffieux (12), Ann Kynast, Laetitia Quist, Lisa Frey (1), Nieke Kühne (2), Emelyn van Wingerden (2), Nele Franz (5/2), Malina Michalczik, (4), Alexia Hauf (1), Mia Ziercke (2).
Bericht: Frank Moser