Handball, 1. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – HSG Bensheim-Auerbach 28:32
Am Ende standen die Tiger Girls leider wieder mit leeren Händen da. Nach einer starken Leistung im Feiertagsspiel gegen die HSG Bensheim-Auerbach sah es lange Zeit nach dem erstem Saisonsieg für den VfL aus. In der Schlussviertelstunde nutzten die routinierten Gäste dann aber die nachlassenden Kräfte der Tigers und drehten die Partie vom 22:24-Rückstand noch in den 32:28-Auswärtssieg (18:19).
Vor allem im ersten Durchgang boten die beiden Teams den knapp 500 Handballanhängern in der Waiblinger Rundsporthalle ein wahres Torfestival mit vielen spektakulären Treffern. Die Tiger Girls sprühten vor Tatendrang und Willenskraft, brachten mit Tempohandball und variantenreichem Angriffsspiel die Bensheimer Abwehr immer wieder in Verlegenheit. Von halbrechts überzeugte, wie schon vor einer Woche in Dortmund, Emma Hertha mit ihrer „linken Klebe“ und von Linksaußen traf die immer wieder bestens in Position gebrachte Rabea Pollakowski nahezu nach Belieben. Doch auch die Gäste von der Bergstraße überzeugten mit Offensivqualitäten, hier war es vor allem Dionne Visser, die sich selbst in ärgster Bedrängnis am Kreis noch durchsetzte und ins Waiblinger Gehäuse traf.
Es war in der ersten Halbzeit ein höchst unterhaltsames und torreiches Handballfest zweier Teams auf Augenhöhe. Beim 6:4 durch die VfL-Kapitänin Caren Hammer führte in der siebten Minute erstmals ein Team mit zwei Toren Differenz, doch nach ein paar ausgelassenen Chancen auf Waiblinger Seite konterte Bensheim zur eigenen 12:9-Führung durch die starke Lisa Friedberger. Doch der VfL fiel nicht wie in früheren Partien auseinander, sondern kämpfte mit klarem Konzept weiter. Und wurde belohnt: Mit dem Halbzeitpfiff holte Lara Eckardt mit ihrem Treffer zum 19:18 die Führung für Waiblingen zurück.
Das irre Tempo des ersten Durchgangs zeigte in der zweiten Halbzeit seine Spuren. Beiden Teams unterliefen nun deutlich mehr technische Fehler und Unkonzentriertheiten. Aber es blieb weiterhin höchst spannend. Der VfL hielt bis zur 44. Minute und der 24:22-Führung die besseren Karten in der Hand. In der Schlussviertelstunde verließen den Gastgeber jedoch zunehmend die Kräfte, sicherlich eine Folge der Krankheitswelle, die letzte Woche noch das halbe Team erfasst hatte. Mit viel Willenskraft brachte Caren Hammer den VfL nochmals auf 27:28 heran (55. Minute). Doch mit ihrer Routine gegen nun ausgepowerte Tigers brachten die Gäste den Auswärtssieg noch unter Dach und Fach.
Natürlich überwog beim VfL die Enttäuschung, denn so nah war das Team vom Coach Thomas Zeitz noch nie am ersten Punktgewinn. Andererseits zeigt die Tendenz klar nach oben, und so fährt der VfL nicht von vorherein chancenlos zum letzten Spiel des Jahres am 30. Dezember beim VfL Oldenburg.
VfL Waiblingen:
Zec, Wunsch, Meißner;
Nagler (2/1), Probst, Ehlert, Klingler, Brand (4), Hammer (2), Hertha (6), Gisa, Henkel (3), Jäger, Pollakowski (9/3), Eckhardt (2).
HSG Bensheim-Auerbach: Fehr, Van Beurden;
Berger (1), Kockel (3), Heider (2), Schoenaker, Stuttfeld (1), Soffel, Agwunedu (1), Friedberger (10/5), Van Gulik (1), Orth (2), Kretzschmar (3), Ewald, Holste, Visser (8).