Handball, 1. Bundesliga, Frauen: HSG Blomberg-Lippe – VfL Waiblingen 35:19
Am Ende gab es für die Tiger Girls in der Auswärtspartie bei der HSG Blomberg-Lippe doch noch eine deutliche 19:35-Niederlage. Denn nach einer sehr ordentlichen ersten Halbzeit (16:12 für die HSG), in der der VfL mit vier Pfosten- und Lattentreffern auch noch reichlich Pech hatte, wurden die Tigers im zweiten Durchgang doch noch vom Tempogegenstoßspiel des Gastgebers überrannt.
30 Minuten lang waren die Tiger Girls ein ebenbürtiger Gegner und ließen aus dem Positionsspiel der HSG mit einer guten Abwehrarbeit und der starken Torhüterin Celina Meißner nur wenig Möglichkeiten zu. Die Angriffe wurden geduldig ausgespielt, und auch in Zeitspielnot behielt vor allem Vanessa Nagler einen kühlen Kopf.
Beim Zwischenstand von 7:7 versäumte es der VfL jedoch, erstmals selbst in Führung zu gehen. Auf der Gegenseite legte eine überragende Blomberger Torhüterin Melanie Veith mit mehreren Paraden in Folge die Basis für das gefürchtete Tempogegenstoßspeil der HSG, die auf 10:7 davonzog. Die Tiger Girls indes haderten auch noch mit ihrem Wurfpech – insgesamt vier Mal landete der Ball innerhalb weniger Minuten am Blomberger Gebälk statt im Netz. Dennoch war Waiblingen beim 12:16-Halbzeitrückstand noch auf Schlagdistanz.
Doch die Hoffnungen, etwas Zählbares aus Blomberg mitzunehmen, schwanden schnell. Der VfL-Angriff agierte zu hektisch und lud die HSG zum Konterspiel ein. Nur 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff führte der Gastgeber schon mit 18:12. Drei weitere Paraden von Voith später, inklusive einem gehaltenen Siebenmeter, lagen schon acht Tore Differenz zwischen den beiden Teams (21:13).
„Es ist ein immenser Unterschied zwischen der 1. und der 2. Liga. Das muss mein Team noch lernen, und ist meine Aufgabe für die nächsten Wochen“, resümierte der Waiblinger Trainer Thomas Zeitz nach Spielende. „Wir verlieren in der zweiten Halbzeit zu schnell den Kopf, schließen die Angriffe zu überhastet ab und laufen gegen einen solch schnellen Gegner ins offene Messer.“
Umgekehrt war naturgemäß der Blomberger Trainer mit dem ersten Durchgang sehr unzufrieden. „Da kommen wir kaum ins Tempogegenstoßspiel und machen im Angriff zu viele einfache Fehler. In der zweiten Halbzeit lassen wir in der Abwehr dann nur noch wenig zu und können unsere Schnelligkeit ausspielen.“
Die bekamen die Tiger Girls noch leidvoll zu spüren, zumal die eingewechselte HSG-Torhüterin Zoe Ludwig nahtlos an die starke Leistung von Veith anknüpfte. Blomberg zog Tor um Tor davon und jubelte am Ende über einen klaren 35:19-Erfolg, der sich so zur Halbzeit noch nicht angedeutet hatte,.
Für den VfL geht es nun mit zwei Heimspielen weiter. Am 15. Oktober (20 Uhr) kommt zunächst die Sport-Union Neckarsulm zum Zweirundenspiel um den DHB-Pokal, eine Woche (22. Oktober, 18 Uhr) später gastiert der Thüringer HC zur Erstliga-Partie in der Waiblinger Rundsporthalle. Zwei weitere Gelegenheiten, den Lernprozess für den Aufsteiger zu beschleunigen.
HSG Blomberg-Lippe:
Zoe Ludwig, Melanie Veith;
Laura Rüffieux (7), Ann Kynast (3), Laetitia Quist (3), Lisa Frey (1), Nieke Kühne (6), Lisa Rajes, Merle Pauser, Emelyn Van Wingerden (4), Nele Franz (4/4), Malina Marie Michalczik (1), Alexia Hauf (4), Mina Ziercke (2).
VfL Waiblingen:
Branka Zec, Svenja Wunsch, Celina Meißner;
Vanessa Nagler (4), Magdalena Probst (1/1), Matilda Ehlert (2), Lena Klingler (2), Samira Brand (1), Caren Hamer (2), Emma Hertha (2), Kimberly Gisa, Leonie Henkel (1), Vivien Jäger (2), Rabea Pollakowski, Lara Eckardt (2).
Bildquelle: Weib’z Fotografie