Spiel gewonnen

Rasante zweite Halbzeit der TIGERS im Saisonfinale gegen Bretzenheim

VfL Waiblingen – TSG Mainz-Bretzenheim 34:22 / Lara Eckardt feierte ihr Comeback 

Ende gut, alles gut: Zum Abschluss der Saison 2024/2025 zündeten die TIGERS gegen die TSG Mainz-Bretzenheim nach der Halbzeitpause noch den Turbo und gewannen deutlich mit 34:22 Toren (13:12). Die Partie stand auch im Zeichen der Rückkehr von Lara Eckardt nach langer Verletzungspause sowie der Verabschiedung von vier TIGERS-Spielerinnen, die den Zweitbundesligisten verlassen.

Wie angekündigt wollten sich die bereits seit längerem als Absteiger feststehenden Ischn mit einer respektablen Leistung aus der 2. Bundesliga verabschieden. Und das gelang der TSG Bretzenheim auch eine Halbzeit lang sehr ordentlich in einer vor allem in der Anfangsphase recht flotten Begegnung, die mit einem durch die TIGERS-Keeperin Sarah Nørregaard Thomsen gehaltenen Strafwurf begann. Die TSG lag während der gesamten ersten Halbzeit zwar nie selbst in Führung, ließ aber die TIGERS auch nicht mit mehr als drei Toren (13:10) davoneilen. Der VfL-Offensive fehlte es doch etwas an Durchschlagskraft und Wurfpräzision. Zudem unterbrachen einige technische Fehler immer wieder den Waiblinger Spielfluss. So gelang es den wacker kämpfenden Gästen, bis zum Halbzeitpfiff wieder auf 12:13 heranzurücken.

Auch nach sechs gespielten Minuten im zweiten Durchgang (16:14 für Waiblingen) durfte die TSG Bretzenheim noch auf Zählbares hoffen. Doch dann erhöhten die TIGERS deutlich das Tempo, die Ballsicherheit und die Chancenverwertung wurden immer besser. Am Kreis war Isabel Kattner von den TSG-Abwehrspielerinnen immer wieder nur mit Fouls zu stoppen, die vom Schiedsrichtergespann Denis Seidler und Dustin Seidler mit Siebenmetern und Zeitstrafen geahndet wurden. Mit viel Tempo und zunehmender Spielfreude löste das VfL-Team nun auch immer mehr Stimmung bei den Waiblinger Anhängern in der mit rund 300 Zuschauern besetzten Rundsporthalle aus. Den TIGERS gelang nun nahezu alles, zuweilen zauberte das Team sogar. Vor allem die beiden Außenspielerinnen Maxime Luber (9 Tore) und Maren Keil (5) sorgten dafür, die Waiblinger Führung bis zur 52. Minute erstmals auf zehn Tore auszubauen (29:19). Einen emotionalen Moment gab es schon kurze Zeit davor: Die nach zwei Kreuzbandrissen lange Zeit verletzte VfL-Rückraumspielerin Lara Eckardt stand erstmals überhaupt in der gesamten Saison wieder im Kader der TIGERS und wurde für einen Strafwurf eingewechselt. Lara verwandelte nicht nur diesen, sondern auch noch drei weitere souverän, was den Stimmungs- und Laustärkepegel in der Rundsporthalle weiter ansteigen ließ.

Am Ende jubelten die TIGERS nach einer turbulenten Saison über den 34:22-Heimerfolg zum Saisonfinale und den mit dem 10. Platz in der Abschlusstabelle letztendlich doch noch recht sicher erreichten Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga.

Nach dem Schlusspfiff standen noch Danksagungen und Ehrungen, vor allem aber die Verabschiedung von vier Spielerinnen im Mittelpunkt, die die TIGERS verlassen: Die Torhüterin Antonia Thurner sowie die Halblinksspielerin Lotta Gerstweiler legen berufsbedingt Handballpausen ein, und die Linksaußen Lena Siebert kehrt zur SG Schozach-Bottwartal (3. Liga) zurück. Vivienne Hildebrandt schließlich wechselt zum Regionalligateam des SV Union Halle-Neustadt. Sie folgt damit dem Trainer der zweiten Frauenmannschaft des VfL, Jan Hirschmüller, der das Zweitliga-Team der TIGERS nach dem Abgang von Klaus Hüppchen in den letzten Spielen betreute und sich künftig in Halle-Neustadt vor allem um den Nachwuchs des Rückkehrers in die 1. Handball-Bundesliga der Frauen kümmern wird.

VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Antonia Thurner; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth, Belen Gettwart (4/2), Isabel Kattner (2), Lena Klingler (3), Samira Brand (1), Annika Walz, Lotta Gerstweiler (1), Kimberly Gisa (2), Maxime Luber (9), Laura Nagy (3), Maren Keil (5), Lara Eckardt (4/4).

TSG Mainz-Bretzenheim: Julia Wenselowski, Carolina Pfennig; Lisa Noack (2), Jana Vogt (1), Carina Gangel (2), Kim Quetsch (1), Linda Bach (1), Lea Helle (1), Ann-Sophie vom Hagen (4/1), Johanna Benz, Paula Zerhusen (3), Jennifer Hempel, Antonia Hölzer (4/2), Michelle Köhler (1), Anne Thierfelder (1), Carolin Hahn (1).

Bericht: Frank Moser
Fotos: Heiko Potthoff | starkebilder.de