Handball. 2, Bundesliga, Frauen: 1. FSV Mainz 05 – VfL Waiblingen 30:30
Auch wenn die TIGERS im Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 die Hand schon am Sieg hatten, wertete der VfL-Trainer Klaus Hüppchen das 30:30-Unentschieden (15:13) als wichtigen Teilerfolg. „Nach acht sieglosen Spielen in Folge, stärkt der Punktgewinn heute unser Selbstvertrauen für die restlichen neun Partien. Ob uns der Punkt am Ende hilft oder wir dem verpassten zweiten Zähler nachtrauern müssen, werden wir noch sehen.“
Es war über die gesamte Spieldauer ein Wechselbad der Gefühle für die Anhänger beider Teams in der Gymnasium-Sporthalle Oberstadt in Mainz. Der VfL hatte aus einer kompakten Abwehr heraus den besseren Start und führte nach sechseinhalb Minuten mit 4:2. In der Folgezeit verloren die TIGERS jedoch den Faden und bauten den Gegner mit einer ganzen Reihe von technischen Fehlern und unplatzierten Würfen wieder auf. Mainz nahm die Geschenke an und drehte mit einem 6:1-Lauf den Spielstand nach knapp zwölf Minuten zur 8:5-Führung. Mainz‘ Mitte-Rückraum-Spielerinnen Neele Orth hebelte die VfL-Defensive mit ihrem Eins-gegen-Eins immer wieder aus oder brachte ihre Teamkollegin Saskia Wagner in Wurfposition. Klaus Hüppchen zog die Time-Out-Karte, stellte das TIGERS-Team neu ein und auch um. Nun lief das Angriffsspiel des VfL wieder zwingender, vier Tore in Folge brachten den erneuten Führungswechsel (9:8). Mit den zwei vergebenen Strafwürfen sorgten die TIGERS im Anschluss jedoch erneut für Aufwind beim Gegner. Mainz zog zum 15:12 davon. Immerhin nutzen die TIGERS noch vor dem Pausenpfiff einen technischen Fehler von Mainz: Maxime Luber verkürzte für den VfL auf 13:15.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel beider Teams fehlerbehaftet. Isabel Toth und Belen Gettwart glichen für die TIGERS zunächst aus (15:15). Doch im Anschluss produzierte der VfL wieder einfache Ballverluste. Der FSV ging erneut mit zwei Toren in Führung (17:15). Doch Waiblingen kämpfte weiter. Auch wenn in der schnellen Vorwärtsbewegung der eine oder andere Ball statt im Mainzer Tor wieder beim Gegner landete, blieben die TIGERS im Spiel. Immer wieder gelang es dem VfL-Team, die Außenspielerinnen Maren Keil und Maxime Luber in gute Wurfpositionen zu bringen. Gut vier Minuten vor dem Schlusspfiff belohnten sich die TIGERS für ihren Einsatz mit der 30:28-Führung. Allerdings brachte der VfL den greifbar nahen Sieg nicht ins Ziel. Mainz nutzte weitere Waiblinger Fehler zum erneuten Ausgleich. Der letzte Angriff gehörte dem VfL: Isabel Toth setzte von Halbrechts einen guten Wurf ins lange Eck an, den die Mainzer Torhüterin Lena Schmid jedoch herausragend parierte.
Der Ausdruck in den Gesichtern der VfL-Spielerinnen und den mitgereisten TIGERS-Anhängern spiegelte das spontane Empfinden nach dieser Achterbahnfahrt-Partie wider. War es nun ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Der VfL-Trainer Klaus Hüppchen beantworte diese Frage eindeutig: Für ihn ist das Unentschieden beim Tabellenneunten ganz klar ein Punktgewinn, der seinem Team gegen das nun am kommenden Samstag (18:00 Uhr, Rundsporthalle) anstehende Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, TuS Lintfort, Selbstvertrauen geben sollte.
1. FSV Mainz 05: Tabea Coors, Lena Schmid; Anna Weidle (2), Magdalena Probst (9/7), Emma Althaus (1), Lea Schulze (1), Lea Thoß, Simone Karl, Melanie Grawe (1), Neele Orth (5), Saskia Wagner (7/1), Nele Siehr, Claire Ramacher (3), Juliane Specht (1).
VfL Waiblingen: Sarah Nørregaard Thomsen, Antonia Thurner; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (5), Belen Gettwart (5/3), Isabel Kattner, Lena Klingler (2), Samira Brand (2), Lotta Gerstweiler (2), Kimberly Gisa (3), Maxime Luber (6), Laura Nagy, Maren Keil (5).
Bericht: Frank Moser
Bild: Heiko Potthoff | starkebilder.de