Pokalspiel Waiblingen TIGERS - Bayer Leverkusen

TIGERS-Angriffsflaute in der ersten Halbzeit verhindert Pokalüberraschung

Handball, DHB-Pokal, Frauen, 1. Runde: VfL Waiblingen – Bayer 04 Leverkusen 18:23

Nach dem 0:8-Rückstand sind die TIGER Girls dem Erstligisten ebenbürtig

Die Pokalüberraschung für die TIGER Girls blieb aus. Gegen den Erstligisten Bayer 04 Leverkusen kam der VfL-Angriff erst spät in Fahrt und brauchte mehr als 19 lange Minuten, um den ersten Treffer der neuen Saison durch Lotta Gerstweiler zu erzielen. Die Gäste hatten bis dahin schon eine 8:0-Führung vorgelegt, von der Bayer bis zum Schlusspfiff zehren konnte.

 Das große Pokal-Spektakel sollte es im TIGER-Käfig Rundsporthalle nicht werden. Doch das war angesichts des großen Umbruchs in beiden Mannschaften auch kaum zu erwarten. Die schweißtreibenden hochsommerlichen Temperaturen taten ihr Übriges.

Mit der Abwehrleistung seines Teams durfte der neue TIGERS-Trainer Kai Freese sehr zufrieden sein. Die VfL-Defensive um den groß gewachsenen Mittelblock mit Isabel Kattner und Laura Nagy verteidigte aggressiv und körperbetont. Immer wieder kamen die Gäste aus Leverkusen in Zeitspielnot. Doch im Waiblinger Angriff passte fast zwanzig Minuten so gut wie nichts. Das war zum einen der Verdienst der ebenfalls sehr kompakten Bayer-Abwehr mit einer reaktionsschnellen Lieke van der Linden zwischen den Pfosten. Zum anderen gelang es den TIGERS nur selten, in einen geordneten Spielfluss zu kommen. Aus dem Rückraum drohte kaum Torgefahr, und Kreisanspiele kamen mehrheitlich nicht an. Immerhin gelang dem VfL kurz nach dem 1:8 durch Lotta Gerstweiler sogar ein Doppelpack durch Belen Gettwart und Maren Keil zum zwischenzeitlichen 3:9. Der torarme 5:12-Halbzeitstand war Ausdruck der Angriffsschwächen und der noch nicht eingespielten Teams auf beiden Seiten.

Die Waiblinger Offensive entwickelte nach Wiederbeginn etwas mehr Schwung. Doch ein richtiger Lauf für eine Aufholjagd kam nicht auf, trotz vieler Paraden des dänischen Neuzugangs Sarah Thomsen im Tor der TIGERS. Das Team von Gästetrainer Michael Biegel zog bis zur 48. Minute wieder etwas davon (21:11). Durchaus Mut für die am kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim HC Leipzig beginnende Zweitligasaison der TIGER Girls machten die letzten 12 Spielminuten. Da zeigte das Waiblinger Team neben der hohen Einsatzbereitschaft auch deutlich mehr Bewegung und Zielstrebigkeit im Abschluss. Mit vier Treffern bei vier Versuchen stellte die VfL-Linksaußenspielerin Maxime Luber dabei einmal mehr ihre Treffsicherheit unter Beweis, aber auch der TIGERS-Neuzugang Lena Siebert traf noch zum 18:23-Endstand von dieser Position.

Vom Ergebnis her setzte sich also der höherklassige Favorit aus Leverkusen standesgemäß durch. Doch hätten die TIGER Girls nicht diese unerwartet lange Anlaufphase im Angriff benötigt, wäre eventuell doch die Überraschung drin gewesen.

VfL Waiblingen: Sarah Norregaard Thomsen, Laura Waldenmaier; Vivienne Hildebrandt, Isabel Toth (2), Lena Siebert (1), Belen Gettwart (5/3), Isabel Kattner (2), Samira Brand (1), Lotta Gerstweiler (1) Julia Herbst (1), Maxime Luber (4), Laura Nagy, Friederike Jacobi von Wangelin, Maren Keil (1).

Bayer 04 Leverkusen: Lieke Van der Linden, Nele Vogel, Lena Lindemann; Annika Ingepaß (1), Luise Gruber, Fem Boeters (5/3), Sophia Cormann (6), Johanna Andresen (32, Pia Terfloth, Mia Cruzado, Nele Spengler, Loreen Veit (4), Rozemarijn Alderden (1), Marie Teusch, Jennifer Souza (3/1), Hannah Wirth (1).

Bericht: Frank Moser
Fotos; Heiko Potthoff / www.starkebilder.de