Heimsieg gegen Gröbenzell

Nach dem Heimsieg gegen Gröbenzell: Die TIGERS sind quasi am Ziel

Handball, 2. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – HCD Gröbenzell 26:24 /

Starke Paraden der VfL-Keeperin Svenja Wunsch bringen die Entscheidung

Die Sektkorken blieben fürs Erste noch in den Flaschen – doch nach dem schwer erkämpften 26:24-Heimsieg (13:12) gegen den Tabellenletzten HCD Gröbenzell haben die TIGER Girls mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ziel erreicht: Auch in der kommenden Saison spielt der VfL in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen!

Unmittelbar nach dem erst in der Schlussphase, auch dank mehrerer Glanzparaden unser TIGERS-Keeperin Svenja Wunsch, errungenen Sieg, löste sich die Spannung bei den VfL-Handballerinnen und den stehend applaudierenden TIGERS-Fans. Und als rund eineinhalb Stunden später die 27:35-Niederlage der Kurpfalzbären in Nürtingen nach Waiblingen tickerte, stieg die Freude um ein weiteres gehöriges Stück. Denn zwei Spieltage vor Saisonende hat der VfL nun vier Punkte und die um 83 Treffer bessere Tordifferenz gegenüber eben diese Kurpfälzerinnen. Damit ist quasi schon jetzt der direkte Klassenerhalt sicher!

Die allerletzten Zweifel kann das Team von TIGERS-Coach Hans Christensen am kommenden Samstag (18. Mai) beseitigen, wenn die beiden Mannschaften in Ketsch direkt aufeinandertreffen.

Die knapp 400 Zuschauer in der Waiblinger Rundsporthalle erlebten eine wahre Achterbahnfahrt. Der schon seit einigen Wochen als Absteiger feststehende HCD Gröbenzell zeigte von Beginn an, dass er nicht gewillt ist, die Punkte freiwillig abzugeben. Während die VfL-Angreiferinnen mit Fehlwürfen und Fehlabgaben starteten, legte der Gast schnell ein 2:0 vor. Erst danach stabilisierte sich die TIGERS-Defensive, und im Angriff schloss der VfL nun konsequenter ab. Als Vanessa Nagler nach einer knappen Viertelstunde zur 8:4-Führung für die TIGERS traf, schien der anfängliche Knoten im Angriff endgültig geplatzt. Doch es kam anders. Wie schon im Hinspiel verordnete der HCD-Trainer Stefan Weidlinger seiner Mannschaft eine offensive Ausrichtung mit der sehr weit vorgezogen agierenden Isabel Kattner. Das großgewachsene künftige TIGER-Girl machte den VfL-Angreiferinnen das Leben schwer, drängte den Rückraum bis fast zur Mittellinie zurück und fing einige Bälle heraus. Und wenn die TIGERS dann doch die Lücke in der HCD-Abwehr fanden, ließen sie beste Tormöglichkeiten aus. In nur fünfeinhalb Minuten drehte Gröbenzell den Rückstand in die 10:8-Führung. Folgerichtig nahm Hans Christensen das erste Time Out, und die TIGERS glichen wieder aus (10:10). Es blieb ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Teams. Nicht immer hochklassig, aber extrem spannend. Mit der knappen 13:12-Führung für den VfL ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Die Achterbahnfahrt setze sich nach Wiederanpfiff fort. Der HCD profitierte zum einen davon, dass sich der TIGERS-Angriff weiterhin mit der Gästeabwehr schwer tat oder Torchancen liegen ließ. Zum anderen war die Gröbenzeller Halbrechtsspielerin Christine Königsmann von der Waiblinger Defensive nicht auszuschalten. Die Linkshänderin erzielte sieben der ersten acht HCD-Treffer nach dem Seitenwechsel und brachte ihr Team mehrmals mit zwei Toren nach vorne (16:14, 17:15 und 21:19). Erst in den letzten neuneinhalb Minuten kippte das Spiel doch wieder zugunsten der TIGERS. Ausgangspunkt dafür waren vier starke Paraden von VfL-Keeperin Svenja Wunsch und die enorme Willensleistung der TIGERS, angeführt von der Kapitänin Vanessa Nagler. Mit je zwei Treffern von Nessi und Matilda Ehlert sowie einem weiteren Tor von Leonie Henkel, drehten die TIGERS den Zwei-Tore-Rückstand nach etwas mehr als 57 Minuten zur 25:21-Führung. Aber das war noch immer nicht die finale Entscheidung. Gröbenzell kämpfte weiter und rückte nochmals auf 24:25 heran. Erst Mati Ehlert machte mit ihrem insgesamt fünften Treffer in der Partie zum 26:24-Endstand endgültig den Deckel auf einen hart erkämpften Sieg, der unsere TIGER Girls sehr sehr nahe an das Ziel Klassenerhalt bringen.

VfL Waiblingen: Celina Meißner, Svenja Wunsch; Vanessa Nagler (6), Magdalena Probst (6/1), Annika Walz, Matilda Ehlert (5), Samira Brand (1), Lara Beilschmied, Kimberly Gisa (1), Leonie Henkel (1), Laura Nagy (2), Isa Hage, Maxime Luber (1), Julia Herbst (3).

HCD Gröbenzell: Theresa Bauer, Magdalena Frey, Antonia Thurner; Sina Fischer, Belen Gettwart, Kirsten Walter (1), Isabel Kattner (4), Christine Königsmann (10/4), Johanna Leubner, Ramona Nittel (1), Diana Feles (5), Sabrina Lipp (1), Simone Padberg, Jana Epple, Ann-Christin Steinhart (2).

Beitrag: Frank Moser
Bilder: Heiko Potthoff | starkebilder.de