Waiblingen Nellingen

Zusammenarbeit der Handballerinnen des VfL Waiblingen und des TV Nellingen beschlossen

Das Konzept: Gezielte Förderung talentierter Nachwuchsspielerinnen

Der TV Nellingen und der VfL Waiblingen arbeiten künftig in der gezielten Förderung talentierter Handballerinnen zusammen.

Der VfL ist mit seiner Frauenmannschaft seit vielen Jahren in der 2. Handball-Bundesliga etabliert, spielte in der Saison 2022/2023 sogar ein Jahr erstklassig. Den Waiblingen Tigers fehlt es aktuell jedoch im Jugendbereich an der qualitativen Breite, aus der perspektivisch ausreichend Nachwuchsspielerinnen direkt in den Zweitligakader aufrücken könnten.

Der TV Nellingen hingegen spielt mit seinen Juniorinnenteams in den höherklassigen Ligen und bildet Nachwuchsspielerinnen seit Jahren sehr gut aus, kann aber jungen Spielerinnen derzeit kein systematisches Hineinwachsen in den hochklassigen aktiven Spitzensport anbieten. Viele Talente gehen deswegen an andere Vereine verloren.

Beide Vereine kämpften mit der Tatsache, jeweils nur einen dünnen Kader aufweisen zu können. Der TVN im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga sowie der VfL in der 2. Bundesliga. Zudem hat der TV Nellingen eine sehr junge Mannschaft, die ihre Erfahrungen erst noch machen muss.

Hinzu kommt, dass es „beide Vereine im Umfeld deutlich finanzstärkerer Vereine in der Region schwer haben, junge und talentierte Spielerinnen zu halten oder für sich zu gewinnen“, umschreibt Harald Beilschmied, kommissarischer Vorstand Frauen beim VfL Waiblingen, das Problem. „Auch ist es schwierig, kurzfristig neue Spielerinnen zu holen, um die sportliche Situation zu verbessern.“

Daher reifte in den letzten Wochen die Idee einer Zusammenarbeit der beiden Vereine. „Nach mehreren positiven Gesprächen sahen wir gute Möglichkeiten, dass beide Seiten, insbesondere aber ambitionierte Nachwuchsspielerinnen aus der Region, davon profitieren können“, erläutert Beilschmied. Die Sportliche Leiterin vom TV Nellingen, Veronika Goldammer, erkennt ebenfalls viele Vorteile einer engeren Zusammenarbeit. „Das kann zum Beispiel durch Doppelspielrechte von Nachwuchsspielerinnen bei uns und beim VfL umgesetzt werden, bevor wir unsere gut ausgebildeten Jugendspielerinnen an andere Vereine verlieren“, so Goldammer. Jan Hirschmüller, Trainer der Drittliga-Frauenmannschaft des TV Nellingen, ergänzt: „Oder unsere talentierten und ehrgeizigen Nachwuchsspielerinnen können zusätzliche Trainingseinheiten in Waiblingen absolvieren, um sich weiterzuentwickeln.“

Durch die Zusammenarbeit sollen sich die beiden Kooperationspartner künftig stabiler aufstellen können und der Nachwuchs davon profitieren, da er sowohl in Nellingen als auch in Waiblingen durch professionelle Trainerinnen und Trainer sowie gute Rahmenbedingungen optimal gefördert wird und sich mit der Perspektive der 2. Handball Bundesliga gezielt entwickeln kann.

Beide Vereine sind sich bewusst, dass trotz dieser Perspektive die ganz großen Talente weiterhin auch in Erstligavereine abwandern könnten, jedoch eventuell länger gehalten werden können. Zudem wird die Konstellation auch für andere Spielerinnen in der Region zur Weiterentwicklung interessant werden. „Für alle Spielerinnen aus der Region, die Ambitionen in die 2. Bundesliga haben, schaffen wir gemeinsam eine gute Plattform”, so Beilschmied abschließend. 

Beitrag: Melanie Engelfried-Schulz (Nellingen Hornets) & Frank Moser (Waiblingen TIGERS)

Foto: Heiko Potthoff / www.starkebilder.net

Waiblingen Nellingen

 V. l. n. r.: Frank Moser (Pressekoordinator VfL), Jan Hirschmüller (Trainer Frauen 1 TVN), Tobias Danner (Abteilungsleiter Handball TVN), Veronika Goldammer (Sportliche Leiterin TVN), Rolf-Martin Klingler (Vorstandssprecher VfL), Steffen Zwicker (stv. Vorstand Marketing VfL), Harald Beilschmied (komm. Vorstand Frauen VfL)