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Achterbahnfahrt in Lintfort endet für die TIGER Girls mit einem Unentschieden 

Handball, 2. Bundesliga, Frauen: TuS Lintfort – VfL Waiblingen 25:25   

Die Punkteteilung zwischen dem TuS Lintfort und dem Waiblinger TIGER Girls war ein Unentschieden, bei dem sich vor allem die Waiblingerinnen die klassische Frage „Ist´s ein gewonnener oder ein verlorener Punkt?“  gestellt haben dürften. Denn die TIGERS lagen in Nordrhein-Westfalen kurz nach der Pause schon mit 12:17 im Rückstand, führten andererseits zwei Minuten vor dem Ende und bei eigenem Ballbesitz mit 25:23. Trotz dem kleinen Kader von nur acht Feldspielerinnen und dem Lintforter Pfostentreffer zum Schlusspfiff dürfte sich das Remis unmittelbar nach dem Schlusspfiff erst einmal als Punktverlust angefühlt haben. 

Der VfL startet mit der 2:0-Führung gut in die Partie, leistete sich anschließend jedoch viele technische Fehler. Lintfort nutzte die Ballverluste zur eigenen 6:3-Führung. Doch die TIGER Girls wurden in der Abwehr stabiler und spielten ihre Angriffe nun wieder geduldiger aus. Zudem parierte VfL-Torhüterin Celina Meißner mehrmals glänzend gegen die TuS-Offensive. In der 24. Minute holte die immer stärker werdende Kimberly Gisa einen Strafwurf für die TIGERS heraus, den Magdalena Probst zur 10:9-Führung verwandelte. Erneut hatte die Führung gewechselt. Doch wie schon zuvor bei Lintfort, profitierte auch der VfL nicht vom gedrehten Ergebnis. Denn nun kam die Lintforterin Prudence Kinlend immer besser ins Spiel und erzielte mit ihrem energischem Eins-gegen-Eins-Einsatz zunächst den Ausgleich. Da den TIGER Girls auch wieder mehrere leichte Ballverluste unterliefen, zog der TuS bis zum Pausenpfiff sogar noch auf 15:11 davon.  

Lintfort baute die Führung nach dem Wiederbeginn auf 17:12 aus. Aus Waiblinger Sicht war zu befürchten, dass trotz der da noch verbleibenden Spielzeit von mehr als 26 Minuten mit nur zwei Wechseloptionen und auch ohne Linkshänderinnen am Ende die Kräfte für eine Aufholjagd fehlen. Doch die TIGER Girls fingen sich erneut, fanden zu ihrer disziplinierten Linie mit einer starken Abwehr und dem ruhigen Spielaufbau in der Offensive zurück. Entscheidend für den erneuten Führungswechsel auf 23:20 für das VfL-Team in der 46. Minute waren nun vor allem die Treffsicherheit von Maxime Luber und die am Kreis unermüdlich rackernde Kimberly Gisa, die am Ende mit sieben Treffern beste Waiblinger Torschützin wurde. In der Schlussviertelstunde verfingen sich beide Offensiven mehr und mehr in den gegnerischen Abwehrreihen, Tore wurden zur Mangelware. Der vom VfL erhoffte Erfolg war trotzdem greifbar nahe. Denn Maxime Luber netzte zum 25:23 für die TIGER Girls ein, und etwas mehr als zwei Minuten vor dem Ende kam der VfL wieder in Ballbesitz. Doch die TuS-Torhüterin Laura Gräf hielt mit ihrer Parade gegen Vanessa Nagler ihr Team im Spiel. 

Lintfort gelang zunächst per Strafwurf der Anschlusstreffer, im Gegenzug parierte erneut Gräf stark. So gelang Kinlend mit ihrem neunten Tor doch noch der Ausgleichstreffer – und nach dem Waiblinger Pass ins Seitenaus beinahe noch das Siegtor für Lintfort. Doch Celina Meißner lenkte den Wurf mit der Schlusssirene an den Waiblinger Pfosten. Nach dem wechselvollen Spielverlauf ging das Unentschieden unter dem Strich für beide Mannschaften in Ordnung, auch wenn es sich für das Team des Waiblinger Trainers Aleksandar Knezevic zunächst mehr als verlorener Punkt angefühlt hat. 

Bis Weihnachten bestreiten die TIGER Girls jetzt noch zwei Spiele: Zunächst geht´s am 9. Dezember zu Hause gegen den 1. FSV Mainz, eine Woche später zum Tabellenletzten HCD Gröbenzell. Also durchaus machbare Aufgaben – mit zwei Siegen könnte der aktuell sogar auf einen direkten Abstiegsrang abgerutschte VfL mit dann 12 Pluspunkten etwas beruhigter in die dreiwöchige Winterpause gehen. Und darauf hoffen, dass sich die Personalsituation bis dahin wieder verbessert.  

VfL Waiblingen: Wunsch, Meißner; Nagler (3/1), Probst (3/2), Ehlert (3), Klingler, Brand (2) , Gisa (7),  Luber (6), Grießer (1). 

TuS Lintfort: Kothen, Gräf; Breitbarth (1), Kinlend (9/2), Samplonius (3), Gruner (2), Heimes (6), Drent (2/1), Muilenburg, Kühn, Willing (2), Bücker. 

Bericht: Frank Moser
Fotos: Mannschaft