Handball, 2. Bundesliga, Frauen: Frisch Auf Göppingen – VfL Waiblingen 37:27
Nichts zu holen war für den TIGERS-Trainer Aleksandar Knezevic und sein Team beim „Auswärtsspiel zu Hause“ in Göppingen. Im Lokalderby verlor der VfL am Wohnort und der alten Wirkungsstätte von „Kneze“ vor knapp 1900 Zuschauern gegen Frisch Auf klar mit 27:37 Toren (13:17).
Gut zwanzig Minuten lang zeichnete sich noch nicht ab, dass die TIGER Girls am Ende so deutlich das Nachsehen haben sollten. Denn der VfL hielen trotz eines gleich zu Beginn verworfenen Strafwurfs, einigen vermeidbaren leichten Fehlern und einer starken Anne Bocka im Göppinger Tor gut mit. Die TIGERS spielten insgesamt sehr diszipliniert und brachten die erneut starke Kreisläuferin Kimberly Gisa immer wieder in Wurfposition. Sehenswert waren auch der Waiblinger Anschlusstreffer zum 5:6 per Kempa von Vanessa Nagler auf Lena Klinger und der Wurf von Rechtsaußen Leonie Henkel in den Winkel zum 7:7-Ausgleich nach einer Viertelstunde. Doch in den Folgeminuten wurde die Chancenverwertung bei den TIGER Girls schlechter. Göppingen nutzte dies mit schnellem Gegenstoßspiel und dem konsequenteren Stoßen auf die Waiblinger Abwehrlücken nach achtzehneinhalb Minuten zur erstmaligen Drei-Tore-Führung (11.8). Julia Herbst verkürzte in der 22. Minute für die TIGERS nochmals zum 11:13. Doch in den letzten Minuten bis zum Halbzeitpfiff riss Göppingen das Spiel mehr und mehr an sich und ging mit der 17:13-Führung zum Pausentee.
Gegen den trotz einiger verletzten Spielerinnen weiterhin breit besetzten Kader von Frisch Auf war abzusehen, dass es für die TIGER Girls mit nur neun Feldspielerinnen eine schwere zweite Halbzeit werden sollte. Die begann mit einem Treffer von Göppingens Torhüterin Bocka ins „Empty Goal“ auch denkbar ungünstig für den VfL. Es sollten jedoch noch fünf weitere Bälle im verwaisten Waiblinger Tor landen. Denn die TIGER Girls fuhren nun ein hohes Risiko, ließ in Unterzahl das Tor frei, ebenso -zwangsläufig – beim Angriffsspiel 7 gegen 6. Das zahlte sich jedoch nicht aus.
Angetrieben von der tollen Kulisse in der Göppinger EWS-Arena gelang dem Gastgeber nun fast alles. Der VfL mühte sich redlich, kämpfte weiter und ließ immer wieder sein Können mit schön herausgespielten Treffern aufblitzen. Doch es fehlten einfach die Auswechselmöglichkeiten, um den TIGERS-Spielerinnen Verschnaufpausen zu gönnen. So zog der Aufstiegsfavorit zunächst mit einem 5:0-Tore-Lauf von 21:17 auf 25:17 davon (40. Minute) und erreichte mit dem Tor von Selina Kalmbach zum 33:21 nach knapp 50 Minuten den höchsten Trefferabstand der Partie. Immerhin gelang es den TIGER Girls, bis zum Schlusspfiff noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Der VfL-Trainer Aleksandar Knezevic konnte seinem Team trotz der klaren Niederlage gar nicht viel vorwerfen. Gegen Göppingen mit seinem deutlich breiteren und ausgeglichenen Kader war mit der kleinen Waiblinger Truppe nichts auszurichten.
Frisch Auf Göppingen: Anne Bocka (3), Petra Han Hlogyik, Edit Lengyel; Selina Kalmbach (7/1), Louisa Wolf, Lea Watzl, Louisa De Bellis (3), Sina Ehmann (7), Luisa Scherer (3), Pascale Wyder (2), Leonie Patorra (2/1), Marlena Urbanska (2), Stephanie Elies (4), Carmen Moser (4), Katja Erhardt.
VfL Waiblingen: Svenja Wunsch, Celina Meißner; Vanessa Nagler (3), Tanja Probst (6/3), Matilda Ehlert (3), Lena Klingler (1), Samira Brand (1), Kimberly Gisa (6), Leonie Henkel (3), Maxime Luber, Julia Herbst (4).
Bericht: Frank Moser