Handball, 1. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – Borussia Dortmund 22:29
Einen großartigen Kampf lieferten die Tiger Girls im Heimspiel gegen den Tabellendritten Borussia Dortmund ab. Nach 40 Minuten führte der VfL sogar mit 18:15 Toren. Doch in der Schlussviertelstunde gingen dem personell dezimierten Tigers-Team die Kräfte aus. Der Favorit aus Westfalen setze sich doch noch recht deutlich mit 29:22 (13:13) durch.
Eine Dreiviertelstunde begegneten sich der Tabellenletzte und der Deutsche Meister von 2021 absolut auf Augenhöhe. Die Tiger Girls nahmen den Kampf vor allem in der Abwehr an. Im Angriff musste der VfL gegen die aggressiv-offensive BVB-Defensive einen hohen Kraftaufwand betreiben und viel Risiko gehen – mit Erfolg. Auch das verletzungsbedingte Fehlen der Dortmunder Spielmacherin und DHB-Kapitänin Alina Grijseels schmälerte in keiner Weise den couragierten Auftritt der Tiger Girls.
Im Tigers-Angriff waren es vor allem Lara Eckardt aus dem linken Rückraum und Rabea Pollakowski, die für die Waiblinger Trefferr sorgten. Doch das gesamte Tigers-Team nahm die Körperlichkeit der Partie an und verdiente sich dafür Lob und Respekt.
In der ersten Halbzeit wechselte die Führung ständig hin und her. Keinem der beiden Teams gelang es, sich vor den 670 begeisterten Zuschauern in der Rundsporthalle zumindest einmal mit zwei Toren Abstand leicht abzusetzen. Für Waiblingen gab die in der 15. Minute eingewechselte Torhüterin Branka Zec mit gleich mehreren Glanzparaden und ihrer ganzen Routine ihrer Vordermannschaft großen Rückhalt. In der hochspannenden Partie ging es schließlich mit einem 13:13-Unentscheiden in die Halbzeitpause. Der Dortmunder Trainer Henk Groener hatte sich die Aufgabe sicherlich einfacher vorgestellt.
Auch nach dem Wiederbeginn blieb der VfL bissig und stellte die Gäste immer wieder vor Rätesel. Zwar gelang der Dortmunderin Haruno Sasaki der erste Treffer im zweiten Durchgang. Doch Branka Zec parierte weitere hochkarätige Chancen des BVB, und die Tiger Girls setzten sich mit einem 4:0-Lauf bis zur 36. Minute erstmals auf 17:14 ab. Die Sensation schien auch neun Minuten später noch greifbar, als der VfL mit 20:18 führte. Doch dann musste das personell stark dezimierte VfL-Team dem hohen Kraftaufwand Tribut zollen. Gegen die starke Offensiv-Abwehr der Gäste wurde es für die Tiger Girls immer schwieriger, Lücken zu reißen oder sich im Eins gegen Eins durchzusetzen.
Auf Dortmunder Seite waren es in der Schlussviertelstunde vor allem Dana Bleckmann und Zöe Sprengers, die die Waiblinger Ballverluste im Gegenzug verwerteten. Lange elf torlose Minuten des VfL nutzte der Gast mit seinen größeren Kraftreserven und seiner ganzen Bundesligaerfahrung, die Partie wieder zu drehen. Sieben Minuten vor dem Schluss führte Dortmund mit 25:18, am Ende war es mit dem 29:22 doch noch das standardmäßige Ergebnis für den Favoriten.
Doch die Tiger Girls durften sich völlig zurecht den verdienten Applaus der Waiblinger Anhänger abholen, auch wenn das Team von Tigers-Coach Thomas Zeitz weiter auf den zweiten Saisonsieg warten muss.
VfL Waiblingen:
Branka Zec, Celina Meißner, Vivien David;
Magdalena Probst, Mathilda Ehlert, Samira Brand (4), Caren Hammer, Kimberly Gisa, Vivien Jäger (2), Emma Hertha (1), Julia Herbst (1), Rabea Pollakowski (6), Lara Eckardt (8/4).
Borussia Dortmund:
Madita Kohorst, Yara Ten Holte;
Zöe Sprengers (7), Maraike Kusian, Lisa Antl (1), Harma van Kreij (1), Meret Ossenkoop, Haruno Sasaki (3), Emma Olsson, Frida RØnning (6), Zoe Stens, Anna-Lena Hausherr (2/2), Lyna Schwarz, Dana Beckmann (9/3).
Bericht: Frank Moser
Foto: Heiko Potthoff / www.starkebilder.de