Branka

Tiger Girls hadern wieder mit der Chancenverwertung 

1. Handball-Bundesliga, Frauen: SV Union Halle-Neustadt – VfL Waiblingen 30:23 

Nichts wurde es aus dem angepeilten zweiten Saisonsieg der Tiger Girls in der 1. Handball-Bundesliga. Im Kellerduell beim Drittletzten SV Union Halle-Neustadt musste sich das VfL-Team mit 23:30 (11:16) geschlagen geben. Dabei hatten sich dieTigers nach der Pause nochmals auf 16:17 herangekämpft. Doch unter dem Strich wurden wieder zu viele Chancen vergeben.

Schon in den Anfangsminuten ließ der VfL gleich drei gute Tormöglichkeiten liegen, der Gastgeber legte ein 2:0 vor. Dennoch wirkte auch Halle-Neustadt angesichts der jüngsten Niederlagenserie verunsichert. Celina Meißner im Tigers-Kasten zeigte nun einige gute Paraden und verhalf ihrem Team zur 3:2-Führung nach sieben Minuten. Allerdings blieb die Quote an technischen Fehlern beiderseits recht hoch. Im Angriff machte Julia Niewiadomska in der ersten Halbzeit den Unterschied zu Gunsten des SV aus. Die Halbrechtsspielerin war von der Tigers-Defensive kaum zu halten und wurde am Ende mit 9 Treffern erfolgreichste Werferin der Partie. Auf der Gegenseite scheiterten die Tiger Girls an einer glänzend aufgelegten Torhüterin Anica Gudelj vor allem von den beiden Außenpositionen. Zudem ließ der VfL  auch noch zwei Strafwürfe gegen Lara-Sophie Lepschi ungenutzt. So holten sich die „Wildcats“ die Führung rasch zurück. Auch die beiden Auszeiten des Tigers-Trainers Thomas Zeitz konnten den Lauf des Gastgebers nicht stoppen. Während der VfL zu viele Chancen liegen ließ, baute Halle-Neustadt vor 700 Zuschauern die Führung bis zur Halbzeit auf 16:11 aus. 

Dass sich die Tiger Girls trotz des immer realistischeren Abstiegs nicht hängen lassen, bewies der Auftakt in den zweiten Durchgang. Denn da brachte vor allem Mati Ehlert neuen Schwung in den Waiblinger Angriff. Mit einem 5:1-Lauf in knapp sieben Minuten waren die Tiger Girls wieder dran (16:17). Der SV Union wurde nervös, wankte – aber fiel nicht. Denn nun erlitt der VfL wieder einen Durchhänger. Zum einen lag das an dem personellen Plus des Gastgebers, zum anderen einmal mehr an der fehlenden Konstanz der VfL-Mannschaft über komplette 60 Minuten. Halle-Neustadt befreite sich aus der engen Situation. Bis zum 20:17 blieben die Tigers noch dran, doch die folgenden fast sieben Minuten ohne Waiblinger Torerfolg entschieden die Partie ab Mitte des zweiten Durchgangs. Halle-Neustadt zog auf 26:18 davon (51. Minute). Der VfL gab zwar nicht auf und konnte bis zum Schlusspfiff sogar noch eine leichte Ergebniskorrektur erreichen. Am verdienten 30:23-Sieg des Gastgebers, der wegen den Niederlagen der anderen Teams im Abstiegskampf der große Gewinner des Spieltags war, gab es nichts mehr zu rütteln. 

„Kämpferisch kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen“, gab der Tigers-Coach Thomas Zeitz nach dem Spiel zu Protokoll. „Auch spielerisch war es ganz okay. Aber wir haben zu viele Chancen liegen lassen und nach dem 16:17-Anschlusstreffer nicht mehr nachlegen können.“ Auf der anderen Seite strahlte der natürlich glückliche SV-Trainer Jan-Henning Himborn über den wichtigen Sieg: „Ich bin stolz auf den Charakter des Teams. Nach den Rückschlägen in den vergangenen Spielen und den drei Wochen Pause haben wir eine starke kollektive Leistung gezeigt vor unserem tollen Heimpublikum.“ 

SV Union Halle-Neustadt: Anica Gudelji, Thara Sieg, Lara-Sophie Lepschi; 

Janne Lotta Woch (1), Franziska Fischer, Judith Tietjen (4), Madeleine Östlund (8), Cecilie Woller, Helena Mikkelsen (1), Lilli Röpcke (2), Cara Reuthal (3), Alexandra Lundstrom (1), Julia Niewiadomska (9/2), Vanessa Dierks (1), Lucy Strauchmann. 

VfL Waiblingen: Branka Zec, Celina Meißner; 

Mathilda Ehlert (6/1), Samira Brand, Caren Hammer (2), Emma Hertha (4), Kimberly Gisa (2), Vivien Jäger, Rabea Pollakowski (2/2), Julia Herbst (2), Lara Eckardt (5/1). 

Bericht: Frank Moser