Starke zweite Hälfte der Tiger Girls wird nicht belohnt

Handball-Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – BSV Sachsen Zwickau 26:27 

Dramatik pur in der Waiblinger Rundsporthalle, leider ohne Happy End für die Tiger Girls. Gegen den BSV Sachsen Zwickau kämpften sich die VfL-Frauen nach dem zwischenzeitlichen 14:20-Rückstand bis kurz vor Schluss auf 26:27 heran und hatten den letzten Angriff der Partie. Doch aus dem nach der klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang durchaus verdienten Punktgewinn wurde es nichts. Am Ende war die Bürde des Fünf-Tore-Rückstands aus der schwachen ersten Halbzeit (9:14) zu groß. 

Es war ein erster Durchgang, wie ihn die Tiger Girls schon häufiger in der nun absolvierten Hinrunde hinlegten: Vorne produzierte der VfL zu viele technische Fehler, es fehlte die Konsequenz, auf die Lücken zu gehen und beim Torabschluss. Bis zum 3:3-Zwischenstand konnten die Gäste aus Sachsen noch kein Kapital daraus schlagen. Doch mit zunehmender Spieldauer kam das Tempogegenstoß des BSV ins Laufen, Zwickau zog bis zur Halbzeitpause auf 14:9 davon. Großen Anteil an der insgesamt eher torarmen Halbzeit hatten die beiden Torhüterinnen Celina Meißner (VfL) und Nele Kurzke (Zwickau) mit starken Paraden. 

Deutlich munterer sollte der zweite Durchgang laufen – weil jetzt auch die Tiger Girls auf Erstliganiveau spielten. Angetrieben von ihrer bärenstarken Kapitänin Caren Hammer fasste das VfL-Team wieder Zuversicht und reduzierte deutlich die Anzahl der Ballverluste. Spätestens als die Tigers von 10:16 auf 13:17 verkürzten, wurden die bis dahin noch abgezockten Spielerinnen von Gästecoach Normann Rentsch nervös. Einzig Zwickaus beste Werferin Simona Stojkowska (9 Tore) hielt die Gäste mit ihren Treffern, oft unter Zeitspielnot, bis zum 21:16 nach knapp 44 Minuten noch auf Kurs.  

Doch die Tigers gaben nicht auf, spürten, dass hier noch etwas gehen könnte. Lena Klingler erzielte drei blitzsaubere Treffer aus dem Rückraum, das gesamte VfL-Team zeigte sich jetzt wesentlich entschlossener als im ersten Durchgang. 

Begleitet vom wenig souveränen Schiedsrichtergespann, wurde die Schlussphase in der Rundsporthalle zum Hochspannungskrimi. Magdalena Probst blieb auch bei ihrem dritten Strafwurf eiskalt (25:27), Caren Hammer traf 70 Sekunden vor dem Ende zum 26:27. Zwickau war angeknockt und brachte seinen letzten Angriff nicht im Waiblinger Tor unten. Nach der Auszeit durch den VfL-Trainer Thomas Zeit verblieben den Tigers noch 22 Sekunden. Doch es gelang dem Aufsteiger nicht mehr, in eine aussichtsreiche Wurfposition zu kommen. 

Fazit: Der VfL zeigte im zweiten Durchgang eine starke Leistung, die jedoch nicht mehr belohnt wurde. Nach Abschluss der Hinrunde haben die Tigers nun vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und sechs auf einen Nichtabstiegsrang. Nächsten Samstag geht´s zum Rückrundenauftakt im Kellerduell nach Neckarsulm. 

VfL Waiblingen:  

Branka Zec, Celina Meißner; 

Tanja Probst (4/3), Matilde Ehlert (1), Lena Klingler (3), Samira Brand (2), Caren Hammer (5), Emma Hertha (2), Kimberly Gisa, Leonie Henkel (1), Vivien Jäger (3), Rabea Pollakowski (1), Julia Herbst (1), Lara Eckhardt (3). 

BSV Sachsen Zwickau:  

Nele Kurzke, Aud Ingrid Silseth;  

Nora Jakobssen van Stam (3) Diana Magnsudottir (2), Juliane Peter, Ema Hrvatin (4/2), Natacha Buhl, Hannele Nilsson (1), Simona Stojkovska (9), Lea-Sophie Walkowiak, Alisa Pester (1), Finia Wolf, Anna Frankova (7), Rebeka Ertl, Laura Nagy. 

Bericht: Frank Moser 
Foto: Heiko Potthoff / www.starkebilder.de