Handball, 1. Bundesliga, Frauen: VfL Waiblingen – Thüringer HC 22:30
Im letzten Spiel vor der fünfwöchigen EM-Pause gab es für die Tiger Girls erneut keine Punkte. Doch trotz der 22:30-Niederlage (8:14) gegen den Thüringer HC dürften das Team um Trainer Thomas Zeitz nicht unzufrieden sein, denn dem VfL gelangen vor allem nach dem Seitenwechsel gute Aktionen.
Leonie Henkel traf zum 1:0 für den VfL, doch in der Folgezeit tat sich der Gastgeber sehr schwer gegen die kompakte und körperlich überlegene Abwehr des Thüringer HC. Die Tigers schlugen auch kein Kapital aus den zahlreichen Glanzparaden der VfL-Torhüterin Branka Zec. Nach ihren beiden schweren Verletzungen hat sich Nationalspielerin erneut zurückgekämpft und lief wenige Tage vor ihrem 36. Geburtstag und dem Beginn ihrer Heim-EM in Slowenien zur Höchstform auf.
Doch auch Branka´s Gegenüber im Kasten des THC, Nicole Roth, war von den VfL-Angreiferinnen kaum zu überwinden. Das wesentliche Manko auf Waiblinger Seite waren im ersten Durchgang jedoch die zahlreichen technischen Fehler und Ballverluste nach unplatzierten Würfen, aus denen der THC zahlreiche Tempogegenstöße startete.
So zogen die Gäste über 4:1 und 7:2 auf 10:3 nach knapp 16 Minuten davon. Die nächste hohe Niederlage für den Aufsteiger schien sich anzubahnen. Doch einige Spielerinnenwechsel durch den Waiblinger Trainer Thomas Zeitz brachten anschließend wieder mehr Schwung ins bis dahin doch sehr berechenbare und für den THC mit relativ geringem Aufwand zu verteidigende Angriffsspiel des VfL. Zwei Tore durch Mathilda Ehlert und ein Treffer von Caren Hammer sorgten für einen 3:0-Lauf zum 6:10 aus Waiblinger Sicht.
Doch näher ließ der THC die Tiger Girls nicht wieder heran, auch wenn er selbst im Gegenstoßspiel einige Chancen liegen ließ, was dem Trainer-Urgestein des Thüringer HC, Herbert Müller, offensichtlich nicht besonders schmeckte. Mit der 14:8-Pausenführung lief es für die Gäste zumindest vom Ergebnis her aber weiter nach Plan.
Auch im ersten Drittel des zweiten Durchgangs bissen sich die Tigers an der Gästeabwehr fest und verloren die Bälle zu leicht. Branka Zec im Waiblinger Kasten zeigte weiterhin tolle Paraden, konnte aber auch nicht verhindern, dass ihr Team nach 42 Minuten mit 11:21 im Rückstand lag.
Der von Branka in der 45. Minute gehaltene Strafwurf, es war der überhaupt erste der mit recht großzügiger Linie pfeifenden Schiedsrichter Tobias Schmack und Philipp Dinges in der gesamten Begegnung, sorgte nochmals für eine Initialzündung bei den Waiblingerinnen. Tigers-Coach Thomas Zeitz agierte nun häufiger mit der siebten Feldspielerin und auch mit zwei Kreisläuferinnen. Der VfL zeigte hier durchaus einige gute Ansätze und Lösungen, verkürzte zwischenzeitlich sogar wieder auf fünf Tore Differenz (19:24, 53. Minute).
Für mehr reichte es aus Waiblinger Sicht nicht gegen überlegene Gäste, die schlussendlich einen verdienten 30:22-Sieg aus der Rundsporthalle mitnehmen durften. Doch zumindest die zweite Halbzeit brachte für den Tabellenletzten Waiblingen die erhofften Lernschritte auf dem Weg, sich an die 1. Liga weiter heranzutasten.
Jetzt stehen einige Tage Regeneration für das VfL-Team auf dem Programm, bevor es dann in die Vorbereitung auf die weiteren Spiele geht, in denen der VfL erstmals auch nicht, wie bislang, nur auf die Spitzenteams der Liga trifft.
VfL Waiblingen:
Branka Zec, Svenja Wunsch;
Vanessa Nagler (5/1), Magdalena Probst, Matilda Ehlert (2), Lena Klingler (1), Caren Hammer (3), Emma Hertha (1), Kimberly Gisa, Leonie Henkel (3), Vivien Jäger (1), Rabea Pollakowski (2), Lara Eckardt (4).
Thüringer HC:
Laura Kuske, Irma Schjött (1), Nicole Roth;
Nikoline Lundgreen (2), Sonja Frey (4), Nathalie Hendriske, Dominika Zachova (1), Yuki Tanabe (2), Madeleine Hilby (1), Sara Ronningen (3), Vilma Matthihs Holmberg (1), Anika Niederwasser, Johanna Maria Stockschläder (7), Annika Lott (6), Johanna Reichert, Jennifer Rode (2).